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Vier Lagerleiter blicken zurück und nach vorne.

Ein Interview mit Hendrik, Ingo, Jörg und Raphael zum Jahresende

Zu Allerheiligen trafen sich die zwei ehemaligen und die zwei amtierenden Lagerleiter in der Küsterei zum Gedankenaustausch über das Zeltlager. Im aktuellen Pfarrbrief der Seelsorgeeinheit von St. Antonius Gemen, St. Brictius Schöppingen und St. Marien ist ein Auszug daraus abgedruckt. Hier der komplette Artikel:

 

Das Zeltlager schlägt im nächsten Jahr zum 35. Mal die Zelte auf

 

Vom stetigen Wandel und festen Größen im Zeltlager Eggerode

 

Kurz vor Allerheiligen trafen sich die zwei ehemaligen Lagerleiter Jörg Roters und Ingo Scheipers und deren aktuelle Nachfolger Raphael Overhage und Hendrik Hölscher zu einer Rückschau auf das Lager ein Jahr nach dem Wechsel in den Leiterfunktionen. Eine Doppelspitze als Teamleitung hatte sich seit ihren Vorgängern bewährt und steht in einer Ferienfreizeit-Tradition, die im Jahre 1974 mit Walter Wigger noch als Veranstaltung der damaligen CAJ (Christliche Arbeiterjugend) begann, mit Wilhelm Winter, Andreas Elfering und Erwin Lütke-Wenning fortgeführt wurde und in 2008 zum 35. Mal stattfindet. Die CAJ gibt es zwar nicht mehr, doch wird heute die vierzehntägige Ferienfreizeit immer noch von jungen Erwachsenen der Pfarrjugend geleitet. Raphael Overhage und Hendrik Hölscher führen nun seit einem Jahr das sechzehnköpfige Betreuerteam an. Und auch dort ist ein Generationswechsel zu bemerken: Innerhalb von zwei Jahren haben sieben Betreuer ihren Dienst im Team meist aus beruflichen Gründen aufgeben müssen; ein Wechsel ist daher immer wieder unvermeidlich. Dies geschieht jedoch nicht, ohne neue Betreuer ins Boot geholt zu haben, die ihre Arbeit fortsetzen werden. Etwa genau so viele junge Erwachsene (18-22 Jahre) sind wieder hinzugestoßen, um Verantwortung für die ca. 45 Teilnehmer in den 14 Tagen der Sommerferien zu übernehmen. Auch der Küchenwagen, das Herzstück des Lagers seit 1983, muss bei Zeiten immer mal wieder renoviert werden. Zuletzt geschah dies im Frühjahr 2001; und nun im Frühjahr 2008 sollen wieder Ausbesserungsarbeiten anstehen, um weiter dabei bleiben zu können. Bei soviel Umbrüchen und Neuerungen ist es daher gut, wenn da ein gut durchgeplantes Freizeitprogramm mit vielen „Klassikern“ Jahr für Jahr Kontinuität ins Lager bringt. Neben Spielen, die die Betreuer noch aus eigener Teilnehmer Zeit kennen, wie das obligatorische Chaos-Spiel am ersten Tag nach der Ankunft, gehören auch der Besuch der heiligen Messe in einer der dem Zeltplatz nahe gelegenen Pfarrkirchen, die Lagermesse am Besuchersonntag sowie die Gebete vor und nach den gemeinsamen Mahlzeiten seit je her zu den festen Größen des Lagers, die Orientierung bringen und Ordnung schaffen. Und was für Inventar und Programm gilt, gilt natürlich ebenso auch für das Betreuerteam. Einmal dabei, zählen sich die meisten Betreuer über Jahre zum Team dazugehörig, sodass eine gewisse feste „Stammbesetzung“ an Betreuern das Zeltlager begleitet.

Gerade die für den Gesamtablauf festen Bestandteile, auf die man Jahr für Jahr zählen kann, erleichtern die Arbeit ungemein und schaffen Freiräume. „Das Rad muss nicht jedes Mal auf´s Neue erfunden werden.“ Es bleibt somit Zeit für neue Ideen und Perspektiven, die einmal selber zu festen Größen werden können – sowohl im Zeltlager als auch im eigenen Leben.

 

P.S.: Vielleicht findet dann das Betreuerteam im Sommer 2008 ja auch die Zeit, die Einladung zum gemeinsamen Grillen mit Pfarrer Stefan Wolf einzulösen. 

 

 

 

 

Vier Fragen an den 1. Leiter des Zeltlagers Eggerode Raphael Overhage

 

 

Warum ist das Zeltlager noch attraktiv für Jugendliche?

Sechseinhalb Wochen Sommerferien sind eine Zeit, die Eltern nicht ohne weiteres mit Urlaub überbrücken können. Viele Eltern werden mit drei Wochen Urlaub auskommen müssen, die sie zusammen mit ihren Kindern verbringen können. In der heutigen teilweise auch finanziell schwierigen Zeit ist für die Kinder das Lager vielleicht die einzige Möglichkeit, zwei Wochen am Stück im Urlaub zu verbringen.
Das Betreuerteam bemüht sich, zwei Ferienwochen für die Jugendlichen abwechslungsreich zu gestalten. Es erwarten sie drei Programmpunkte an jedem Tag.

 

Was können die Teilnehmer für sich aus dem Lager mitnehmen?

Die Jugendlichen werden sicherlich schnell bemerken, dass man im Lager ohne Fernseher und Spielkonsolen auskommen muss. Wegen des ausgefüllten Tagesablaufes habe ich dies jedoch zumindest zu meiner Teilnehmerzeit nie vermisst.    
Auch entwickelt sich in den zwei Wochen eine unheimliche Lagergemeinschaft, die man teilweise auch noch nach dem Lager weiter zwischen den Betreuern und Teilnehmern feststellen kann. Bei einem mehr, bei anderen weniger! Ich denke, das Lager hat auch seinen Anteil daran, dass sich in Eggerode verschiedene Altersgruppe untereinander verstehen.

 

Warum investieren die Betreuer so viel Zeit in ihren Zeltlager-Job?

Das wird in erster Linie mit dem Spaß zu tun haben, den es macht, ein gemeinsames Projekt voranzutreiben und nachher im Lager zu erleben, dass es sich gelohnt hat. Sicherlich hat dies auch mit der Anerkennung zu tun, die einem insbesondere von Teilnehmern, Eltern und nicht zuletzt von den Institutionen wie Kirche und Gemeinde entgegengebracht wird. Hier sei beispielhaft die finanzielle Unterstützung durch die Gemeinde und die beiden großen Parteien erwähnt, die überfällige Investitionen im letzten Jahr ermöglichten.

 

Was nehmen die Betreuer aus ihrer Zeltlager-Zeit mit in ihr weiteres Leben?

Viele Betreuer werden im Lager zum ersten Mal erleben, was es heißt, für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen. Auf einmal vertrauen einem die Eltern aus Eggerode und Umgebung Verantwortung für etwa 45 Jugendliche an. Da ist man am Ende schon ein wenig stolz, wenn man sie sowohl gut gelaunt als auch gesund und munter wieder in die Obhut der Eltern zurückgeben kann.          
Außerdem nehmen alle Betreuer eine unheimliche Verbundenheit zum Lager auch nach ihrer aktiven Zeit mit. Bei Aktionen wie zum Beispiel dem 1. Mai in diesem Jahr zögert niemand, das aktive Betreuerteam zu unterstützen.

 

 

 

Das Betreuerteam wünscht allen ein frohes Weihnachtsfest und einen guten Start in ein neues Jahr 2008.



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