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Betreuertour in Kalkar-Wissel vom 20. bis zum 22. Oktober 2007

 

<== Zeltlager ´06

 

Wieder einmal eine wunderschöne Tour führte das Betreurteam des Zeltlagers diesmal an den Niederrhein, genauer gesagt nach Wissel, einem Ortsteil der Stadt Kalkar. Und unter dem Motto“ Wisseln macht Ah! Klugscheißen mit Karin, Laura, Matze und Hans“ flatterte Im August die Einladung zur besagten Tour in die Häuser von aktiven und ehemaligen Betreuern. Schnell machten sich gescheite Leute daran, herauszufinden, wohin es denn gehen möge, denn wie in den anderen Jahren auch sollte das Ziel vorerst geheim sein – sollte. Denn während im Vorfeld der Tour die einen verzweifelt im Atlas nach einem Wisseln Ausschau hielten und nicht fündig wurden und andere in einer bekannten Internetsuchmaschine googelten und bei dem Begriff „Wisseln“ auf den nicht wirklich hilfreich erscheinenden Begriff „Wissen“ weitergeleitet wurden, ahnte eine dritte Gruppe bereits aus eigener Kegeltour-Erfahrung, wohin es gehen sollte.

Am Tag der Abreise, 20. Oktober, nun trafen sich alle, wie vereinbart, auf dem Parkplatz Winter. Nachdem die Autos bepackt waren – bei einigen mochte man vermuten, dass die Tour eine Woche lang dauern würde – konnte es in  Richtung Niederrhein  losgehen. Obwohl sich streckenweise so manchem Navigationssystem die Straßenführung nicht passte und die

    

 Fahrer ein wenig im Kreis führten, kamen schließlich  doch alle 26 Personen am Zielort, dem Fingerhutshof, an, einem idyllisch in einem Wäldchen und an einem See gelegenen ehemaligen Gutshof mit weitem eingezäunten Wiesen- und Spielplatzareal, das sich fernab der Hauptverkehrsstraße und in der Trägerschaft des Kreises Kleve befindet (Eine Vorstellung von dieser wirklich empfehlenswerten Unterbringung kann man hier bekommen è http://www.fingerhutshof.de/).

Nach der Schlüsselübergabe durch Frau de Waard, machten wir uns daran, unsere Schlaf-

räume

zu be-

ziehen und uns mit den Spielmöglichkeiten die Zeit zu vertreiben, sprich Tischtennisspielen mit dem Regelwerk für Erwachsene oder Kickern, während eine andere Gruppe in der bestens ausgestatteten Küche sich daran machte, das Abendessen in Form von verschieden belegten Pizzablechen zuzubereiten. Der weitere Abend verlief harmonisch bis in die frühen Morgenstunden bei Spiel, Spaß und Sprudelwasser auf der Tenne und vor allem in der Küche, die sich mehr und mehr als das Anlaufszentrum entpuppte.

      

Am folgenden Tag begann das Programm mit dem gemeinsamen Frühstück auf der Tenne. Nach und nach gesellten sich die durch Schützenfestmarschmusik geweckten Teilnehmer an die in Hufeisenform aufgestellte Tafel und suchten danach das Bad auf, um sich tagesfrisch zu machen oder nur um das Gesicht wieder faltenfrei zu bekommen. Jedenfalls erkundeten nach dem Frühstück einige das Gelände und die übrigen Gebäude, deren Ausmaß am Vorabend der Ankunft, da alles schon im Dunkeln lag, gar nicht erkennen konnte. Dabei stießen „besonders findige Burschen“ auf zwei dreirädrige Kettcars in einer eigentlich abgeschlossenen Scheune, wie wir später von der Vermieterin erfuhren.

    

Nicht dass wir sie aufgesperrt hätten, nein keines Wegs. Die Vorbenutzer müssen wohl eher vergessen haben, diesen Gebäudetrakt wieder zu verschließen. Auf jeden Fall sorgten die beiden Gefährte für Kurzweil bei den Betreuern auf einem Parcours durch Sitzreihen, über Täler und Anhöhen und an Bäumen vorbei – meistens jedenfalls.

Danach machten wir uns daran, einen der Höhepunkte dieses Wochenendes vorzubereiten: Die Vorbereitungen für das Schützenfest. Dazu bereiteten einige den Schießstand mit Sitzmöglichkeiten an der Ostseite des langen Tennengebäudes auf, während sich das noch amtierende Königspaar Bettina W. und Ingo Sch. sich wie ein solches herausputzten und sich dafür bis auf weiteres zurückzog.

 

 

Wir erinnern uns: Im Jahre des Herrn 1999 auf der Betreuertour nach Oelde errang Ingo Sch. mit dem Luftgewehr die Königswürde. Zu seiner Königin erwählte er sich damals Bettina W.

 

 

Heute nun galt es diesen Titel möglicherweise zu verteidigen oder ihn an einen anderen ZL-Schützen abzutreten. Währenddessen versuchte eine dritte Gruppe in der Küche mit Erfindungsreichtum und vier Gabeln, den Vogel aus Styropor (Wenn dieser Laienbegriff falsch sein sollte, bitte ich dafür bei 

    

angehenden Diplomchemikern um Entschuldigung) an einem Besenstiel zu befestigen. Dieser Vogel, auf der Hinreise durch das Verstauen von Gepäck schon arg in Mitleidenschaft gezogen, erwies sich nun zur Zeit des Einsatzes als völlig demoliert, sodass seine aseptischen Einzelteile durch Zahnstocher wieder zu einem Ganzen zusammengesetzt werden mussten und auch konnten. Mit einem so präparierten Vogel versammelte sich die Zeltlager-Kompanie, jeder mit Kleinkaliber-Rute bewaffnet, an der Ostseite der Schoppe, die zu rechten des Tennengebäudes steht. Nach der Abnahme durch den Oberst Matze F. zog man gemeinsam in der kleinen Runde zum Westflügel des Gutshofes, wo man das Königspaar zur Stange abholen wollte. Feierlich herausgeputzt nahm das Königspaar die Aufstellung ab und seine Majestät bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen der Schützen mit einer kleinen Rede und dem üblichen „Schnaps und Gebäck“, wie man es aus dem Heimatort kennt. Danach reihte sich das Königspaar in die Parade ein und man zog gemeinsam zur Vogelstange – sehr zum Leidwesen von ein paar Zaumgästen, die ab diesem Zeitpunkt dem für sie witzig erscheinenden Treiben nicht mehr folgen konnten.      

Unter den Tönen von Blas- und Marschmusik versuchten alle männlichen und weiblichen Schützen, dem auf einer Stange in einiger Entfernung an einem Abhang aufgestellten Vogel mit Pflastersteinen den Gar auszumachen. Die Zahl der Pflastersteine verringerte sich jedoch von Durchgang zu Durchgang, da af der weiten Wiese, die hinter dem

Vogel lag, längst nicht mehr jeder Stein gefunden werden konnte. So manch einer wird sich bestimmt an die eigene Kindheit zurückerinnert fühlen, da ja damals der Kinderschützenkönig der Schützenbruderschaft auf die gleiche archaische Weise ermittelt wurde.

Nach zähem Ringen gelang es schließlich Dirk „Faktus“ R., den Vogel von der Stange zu holen und die Königswürde zu erringen. Mit Einfallsreichtum In Form eines Hammers, der eine größere Aufprallfläche als die Pflastersteine besaß, fegte der „pfiffige Altgediente“ den Rumpf des Viechs von seinem Ast und bewies einmal mehr, dass er auch als „Ehemaliger“ es immer noch „drauf hat“. Zu

     

seiner Königin erwählte er sich Christina H., ebenfalls eine „Ehemalige“, sodass wir, gesetzt den Fall, dass wir mal irgendwann wieder ein Schützenfest machen sollten, nicht wie in diesem Jahr noch auf ein amtierendes Königspaar zurückgreifen können. Das sieht bei den Ehrendamen und –herren ein wenig anders aus: Denn bei den Ehrendamen Britta Sch. und Inga T. und den Ehrenherren Frank (Wer ist das?) „Tiffy“ (Ach so, der.) L. und Hendrik H. besteht zumindest bei einem die Chance, noch ein paar Jahre dabei zu sein. Bei der Neueinkleidung des Ehrenpaares mit den Insignien der Ehre, sprich Krönchen, Klopa-Scherpen und Puffärmeln versuchten einige leer ausgegangene Schützen sich die Insignien anzueignen – mit mehr oder minder wenig Erfolg ;-)  

Am späteren Nachmittag hieß es dann „Abmarsch von der Vogelstange“, und man

 

 

    

 

machte sich wieder auf den Heimweg auf die Tenne. Denn es, und damit steuerte man auf das zweite Highlight der Tour hin, sollte noch jeder die Chance haben, sich ein wenig frisch zu machen, damit sich jeder passend gerüstet sah für den Krönungsfestball im „Kenwasserwunderland Kalkar“. Dort wartete ab 18:30 Uhr ein reichhaltiges Buffet, eine große Vielzahl an Getränken und Party total vielen verschiedenen Tanzlokalen und –discos, dazu Bowling. Und alles inklusive bis um 01:45 Uhr nachts. Andere zogen es vor noch eine Runde auf den Kettcars zu drehen, um die Reaktionszeit unter leichtem Alkoholeinfluss zu testen.

Die 3 Kilometer Entfernung wollten wir, sportlich wie wir alle waren, ab 17:45 Uhr natürlich zu Fuß bestreiten. So konnte man sich auch gleichzeitig das Geld für ein Taxi sparen. Eine annehmbare Herausforderung, sollte man meinen. Diesen Gedanken hatten die meisten jedoch wieder verworfen, nachdem sie festgestellt hatten, wie lang doch  3 Kilometer sein können, besonders dann, wenn man feststellen muss, dass es auf dem Großteil des Strecke keine geeigneten Grünpflanzen gab, hinter denen man hätte seine Notdurft (angesammelte Altlasten vom Nachmittag) verrichten können – für so manchen (vor allem für die weiblichen Teilnehmer) eine schmerzhafte und Kräfte zehrende Erfahrung.  Und schließlich am Ziel an der Griether Straße angekommen, war selbst dem letzten klar: Der Rückweg wird mit einem Taxi bestritten!

Im „Warmen Brüter“ angekommen hieß es erst einmal für alle „ran ans Buffet“. Und die Internetseite und die Dame am Telefon hatten wahrlich nicht zu viel versprochen. Mmmh, einfach lecker! Was es schließlich mit einer Aktion auf sich hatte, bei der Personalausweise zum Vergleich auf dem Tisch gesammelt wurden, ist dem Schreiber nicht bekannt. Danach hieß es Party und Tanz. In der ersten Kneipe vollführten Faktus und Christina als Königspaar den Ehrentanz, dem nach und nach die anderen folgten.

 

 

 

 

    

In einer Karaoke-Bar, die von einer niederländischen Frau (oder einem Transvestit) mit rosafarbener Perücke moderiert wurde, machten wir ganz schnell die Erfahrung, dass Karaoke bei den Niederländern ganz stark beliebt ist, und die deswegen auch alle heute nach Kalkar gefahren waren. Deutsch als Verständigungssprache war nur in der eigenen Gruppe möglich. Doch nachdem auch eine Mappe mit deutschsprachigen Liedern beim DJ ausfindig gemacht werden konnte, brachten Gerrit Sch. und Britta Sch.. den Song „Im Wagen vor mir…“ aus dem Jahre 1977 in schönster Karaoke-Manier zum Besten. Henri Valentino (so heißt der Storker im Wagen dahinter) und Uschi (die im Wagen davor, die unbedingt nach hause will, aber partout nicht schneller fahren will) hätten ihre wahre Freude an den beiden gehabt. Ein Lied, das wohl bei den Niederländern beliebt ist und daher mit ganzer Inbrunst mitgesungen worden ist, war der Song „Bloed, Zweet en Tranen“ von Andre Hazes in einer Konzertversion. Wenn man´s hört, kann man diese Emotion förmlich spüren. Teilweise ließen sich auch Deutsche von der Stimmung anstecken, die lauthals den Text vom Teleprompter mitsangen.

Da man unmöglich den ganzen Abend in seiner Vielfalt wiedergeben kann – das leicht verwirrende Anordnung von Locations in diesem Stimmungstempel tat ihr übriges - soll hier nur schlaglichthaft noch an die Bowlingbahn erinnert werden, auf der sich so mancher im Kugelschieben versuchte, bis wir den eigentlichen derzeitigen Mietern (irgendwie schienen uns die Niederländer auch hier zuvorgekommen zu sein) dieser Bahn so dermaßen „auf den Senkel gegangen sind“, dass wir baldigst eine andere Location aufsuchten, wobei der Gang von der einen zur anderen „Party“ ein wenig den Charme eines Bergstollens hatte, durch den man über mehrere Treppen hinauf und hinunter geführt wurde, sodass man von uns zeitweise den Eindruck einer orientierungslos umherlaufende Herde haben konnte, was der Stimmung jedoch keinen Abbruch tat, da man immer ein „fröhlich Lied“ auf den Lippen hatte. Und so manch entgegenkommender Partygast nahm uns den mehr oder minder gesungenen Songtext auch ohne weiters glaubhaft ab, Zitat: „Was wir wollen, wissen wir nicht. Wir sind bekloppt, wir sind bekloppt…“

Zum Schluss sei noch an die kleine Showeinlage erinnert, die Matze F. darbot, indem er plötzlich seinen linken Arm taub stellte und ihn vom Körper regungslos herunterhängen ließ und gleichzeitig mit seinem linken Auge blinzelte und dazu so tat, als suche er in seiner linken Backentasche mit seiner Zunge nach einem Rest des Buffets. So attraktiv gemimt, begann er mit der netten weiblichen Begleitung zu seiner Linken zu flirten. Es sei an dieser Stelle noch mal betont, dass dies eine SHOWeinlage war, und nicht daherrührte, dass er beim Tanzen auf seinen linken Arm gefallen sei oder ähnliches. Der Schreiber hat sich die ganze zeit zweier gesunder Arme erfreut.

Der Rückweg wurde, wie oben schon erwähnt, mit dem Taxi gegen 02:00 Uhr bestritten. Daheim angekommen, gingen einige gleich schlafen, andere erholten sich erst einmal von den ganzen Strapazen in der Küche mit einer Flasche Pils, die einen kürzer, die anderen länger.

Am anderen Sonntagmorgen, 22. Oktober, war Aufräumen angesagt. Wie sich´s gehört, wurden die benutzten Räumlichkeiten ordnungsgemäß gereinigt und die Schlüssel an Frau de Waard übergeben. Es gab keine Beanstandungen ihrerseits, sodass alle Teilnehmer die Heimreise antreten konnten. Lediglich die Kettcars hätten nicht benutzt werden dürfen, da sie gerade wieder repariert worden seien oder so und in Räumlichkeiten gelagert wurden, die für uns eigentlich hätten nicht zugänglich sein dürfen. Aber Schwamm drüber. Im vollsten Vertrauen auf unser Benehmen und auf unsere Person ließ die Kreisangestellte uns das Areal verlassen. Im Ganzen eine empfehlenswerte Anlage.

Einige Teilnehmer mussten schon vorzeitig abfahren, da sie am Sonntagnachmittag ein Fußballspiel gegen Westfalia Osterwick II in Osterwick zu bestreiten hatten. Die nicht notwendig gewesene 2:3-Niederlage steht jedoch in keinem Zusammenhang mit unserer Betreuertour 2006.           

 

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