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Chronik vom Zeltlager in Belm II vom 1. bis zum 15. August 2003

Betreuertour ´03 ==>

Dieses war übrigens das Lager, in dem das Hoch "Michaela" ganz Deutschland mit über 40°C plagte und so den Teilnehmern wie den Betreuern mächtig das schwitzen beibrachte. Es war das Lager mit den Ritterspielen und dem großen "Eltern-Überfall" auf dem Platz in der Nähe der ehemaligen Schießanlage, wohin wir Tage später umgezogen sind, um dort das Jubiläumswochenende zu feiern. Es war das Lager, wo schon zu Anfang der Küchenwagen aus dem Graben gezogen werden musste und es war das Lager mit dem Zoobesuch, bei dem ein Teilnehmer Betreuer spielte und den "Ameisenkönig" ausrief. 

Am Mittwoch, dem 30. Juli 2003 war es wieder soweit. Ein Trecker samt Küchenwagen und Wasserfass, ein LKW und ein paar Autos samt Besatzung machten sich auf den Weg nach Belm ins Osnabrücker Land, um dort den Zeltplatz fürs diesjährige Zeltlager vorzubereiten. Man fuhr in Eggerode bei leicht unbeständigem Wetter los und erreichte den Zeltplatz schnell und problemlos. Bei der Ankunft nieselte es noch leicht. Dies sollte allerdings für lange Zeit der letzte Regen sein, den der Zeltplatz in sich aufsaugen durfte. Nach kurzer Wartezeit fuhr dann auch der LKW problemlos auf den Platz. Dieses Jahr war es der Küchenwagen, der einige Probleme bereitete. Wegen der engen Einfahrt musste man etwas ausholen, um auf den Platz zu kommen; dieses etwas war jedoch etwas zu viel, sodass der Wagen mit einiger Schräglage im Graben lag und weder vor noch zurück wollte. Dank der Hilfe eines ortsansässigen Bauern war dieses Problem aber im Nu und ohne großen Schaden behoben.

Dann begann die Arbeit auf dem Platz. Am ersten Tag wurde der LKW bereits ausgeräumt, der Küchenwagen ausgerichtet, das erste Klo stand schon und der Pavillon samt Grill war aufgebaut. Dieser Grill wurde abends ausgiebig genutzt, als nach getaner Arbeit in großer Runde gegessen wurde.

Doch es standen noch weitere Tests für diesen Tag auf dem Programm: Der Stiefel hat den Funktionstest bestanden, der Steinmann den Geschmackstest und die Bänke im Küchenwagen sind auch abwaschbar.

Zu später Stunde begab man sich dann schließlich ins Bett, wo besonders Matthias Frye eine sehr elegante Figur abgab.

 

Das gute Wetter drückte sich sofort in der Stimmung am anderen Morgen aus. Ein als Flitzer bekannter Betreuer bemerkte noch im Schlafsack: „Ich könnte mich jetzt ausziehen und nackig übern Platz rennen...“ (Wer’s mag!!!)

Nach dem Frühstück ging es dann mit der Arbeit weiter. Das große Aufenthalts-Zelt und sämtliche Schlafzelte, die Waschanlage, das 2. Klo, der Banner, etc. wurden aufgebaut. Die Wasser- und Getränkeminister wurden in ihre Aufgaben eingewiesen. Es wurden kalte Getränke zum Platz geschafft und es musste zum ersten Mal Wasser geholt werden. Da die Jungs noch nicht so lange im Geschäft waren, haben sie sehr viel Sorgfalt walten lassen und sind nach 3 Stunden erfolgreich zum Platz zurückgekehrt.

Um abends in gemütlicher Runde sitzen zu können, war natürlich auch eine Feuerstelle auszuheben. Diese ist von der Feuerwehr mit den Worten „da war doch einer beim Bund“ für gut befunden worden. Sie eignet sich abends prima zum dummes Zeug reden, zum Bierchen trinken oder einfach zum in den mitgebrachten noch heilen Stühlen pennen. Allerdings scheint Feuer eine komische Wirkung zu haben; nach ein paar Stunden am Feuer liefen etliche Aufbauer sehr müde in die Zelte.

Das kann aber auch an dem Abendessen liegen, dass diesmal von der örtlichen Pizzeria geliefert worden ist. Die Gelehrten streiten sich bis heute noch, was dort gebracht worden ist. Geht man nach dem Aussehen, waren es Pizzen, nach Temperatur und Härte zu urteilen handelte es sich jedoch um Frisbeescheiben.

Ein Spitzname wurde an diesem Tag noch von einer Kindergartengruppe geprägt, die den schlanken Hendrik H. an sich vorbeifahren sah und ihn kurzerhand in "Spargel" umtaufte. Dieser Name verfolgte ihn das ganze Lager.

 

Am Freitag hat man morgens noch einmal die Ruhe vor dem Sturm beim Frühstück genossen. Um 11:27 ZZ (Zeltlager-Zeit) hat dann der erste Teilnehmer den Platz betreten und das Zeltlager hatte begonnen. Nachdem alles Gepäck aus dem Bus geräumt war, wurden die Kinder den 9 Zelten und Zeltbetreuern zugewiesen. Jetzt begann der Run auf die Werkzeuge; Spaten, Beile und Hammer wurden gehütet wie Augäpfel. Es mussten Löcher ausgehoben werden, um dann die Pfosten für die Vorzelte dort einzusetzen. Nach dem das Dach der Vorzelte aus Dachlatten zusammengezimmert war, konnten die Zelte mit Folie überzogen werden. Diese Arbeit war um 14 Uhr bereits beendet, sodass der weitere Nachmittag zur freien Verfügung stand und zum Zelte einräumen oder zum Testen der neuen Zeltlagerspiele diente.

Nach dem Abendessen wurden dann in der Lagerrunde die Regeln für ein harmonisches Lagerleben erklärt. Unter anderem wurde auch das Verhalten beim Ruf des Ameisenkönigs erläutert. Nach dem Ende der Lagerrunde ist den Teilnehmern ein Platz zugewiesen worden, den sie beim Überfall verteidigen sollten. Das Aufstehen im Falle eines Überfalls wurde auch noch 2 Mal geprobt; man, wir hätten den Banner so was von verloren...! Nach einigen dezenten Hinweisen wurde dann auch die Nachtruhe eingehalten.

Der Küchenwagen hat seine Feuertaufe mit 18 Betreuern bestanden, es ist allerdings doch mächtig eng darin gewesen...

 

Der zweite Tag begann mit einer sehr großen Anstrengung für die Betreuer. Es war an diesem Tag extrem schwer, Daniel aus dem Bett zu bekommen; er hat scheinbar sehr, sehr tief geschlafen, sodass er erst nach den Teilnehmern aufstehen wollte. Am Morgen spielte man dann das Chaos-Spiel, das seinem Namen alle Ehre machte: Manche Nummern wurden bis zu 20 Minuten gesucht.

Nachmittags ging es baden zum wenige Kilometer entfernten Kronensee. Dieser See bot sogar Tieranimation in Form von Schwänen und war an sich wohl recht schrill. Er enthielt nur ein paar Algen zu viel. Die Daheimgebliebenen haben ein Bad im zeltlagereigenen Swimmingpool bei ein paar Kaltgetränken genossen. Während dieser Zeit brachten Fritz und Moni das bestellte Koma-Zelt vorbei. Nach dem Schwimmen ging es direkt nach Rulle in die Messe. Hier war für einige Betreuer und Teilnehmer die Zeit gekommen, sich ein wenig Ruhe zu gönnen und die Äuglein zu schließen. Das belustigte einige Betreuerinnen so stark, dass sie dem Weinen nahe waren. Die Kirche verbindet auch die einzelnen Bundesländer untereinander, so hat Jan beim gemeinsamen Singen aus einem Gebetbuch eine neue Freundin gefunden, der er vorher noch den Platz geklaut hatte.

Die abends stattfindende Nachtwanderung hat zu einiger Verwirrung bei manchen Teilnehmern geführt, da der Weg recht dunkel war und sie irrtümlicherweise keine Taschenlampe mitgenommen haben.

Noch eines hat der heute nüchtern gebliebene Spargel in einem Experiment herausgefunden: Wasserflaschen mit Schraubverschluss kann man nicht mit dem Feuerzeug öffnen. Was das Zeltlager doch mit uns veranstaltet...

Nachts kam dann der erste Überfall. Etwa 20 hauptsächlich ehemalige Teilnehmer haben nach hartem Kampf den Banner errungen, da sich einige Teilnehmer nicht bewogen gefühlt hatten, sich in den Dreck auf die Überfaller zu schmeißen. Den Überfallern hat es bei uns scheinbar gefallen, so blieben sie doch bis um halb sieben morgens bei uns.

 

Am Sonntag gab es einen Tag der Neuerungen im Zeltlager: Nach einem späten ausgiebigen Frühstück wurde ein Erkundungsgang  durchgeführt, bei dem die Münze entschieden hat, welchen Weg man zu gehen hat. Diese Münze wurde an jeder Kreuzung oder Einmündung geschmissen und je nach Kopf oder Zahl hatte man links, rechts oder geradeaus zu gehen. Alle 15 Minuten wurde dann noch ein kleines Spiel wie zum Beispiel Rückenmalen, Geld schätzen oder wechselseitig die Schuhe zubinden veranstaltet. An diesem Tag hat jede Gruppe zwischen 8 und 10 Kilometern durch Wälder und Wiesen zurückgelegt.

Nach dem Abendessen das zweite neue Spiel: „Schafft er’s oder schafft er es nicht???“ In 6 Gruppen mussten die Teilnehmer zusammen pro Gruppe 2 Aufgaben erledigen, wobei die gerade nicht arbeitenden Gruppen zu raten hatten, ob eine Aufgabe wie Körbe werfen, Torwand schießen (s. Bild) oder eine Rechenaufgabe geschafft wird. Dieses Spiel war recht abwechslungsreich und nur selten langweilig, außer wenn die Gruppe um Johannes mal wieder irgendwelche Wurzeln aus Schätzungen ziehen musste. Zum Abschluss gab es noch eine kühle Erfrischung aus der Küche: Zitronentee mit halben Zitronenscheiben und Crush-Ice. Aus der Küche kam auch Ameisenkönigin Judith, die alle nach der Lagerrunde noch einmal schön auf der Erde zappeln ließ.

 

Mit Sonne am Himmel begann der Montag, so wie eigentlich jeder Tag. Bei konstant genialem Wetter wurde in 4 Teams am Morgen die beste Völkerballmannschaft ermittelt. Nach dem Mittagessen sind wir zum ersten Mal nach Belm gefahren, wo ein Stadtspiel auf die Kinder wartete. Es mussten Fragen zum Ort beantwortet und noch eine zusätzliche Aufgabe erledigt werden: Jede Gruppe hat ein hartgekochtes Ei bekommen und hat dies gegen einen anderen Gegenstand eintauschen müssen. Dieser Gegenstand wurde dann weitergetauscht bis am Ende 4 Mal getauscht worden ist. Erstaunliche Ergebnisse wie zum Beispiel ein Porzellanclown oder ein Gebissabdruck kamen dabei heraus. Es nahm auch eine aus Betreuern bestehende Gruppe am Spiel teil. Aus Fairnessgründen wird das Endergebnis dieser Gruppe nicht genannt. Abends fand dann unter der Leitung der Frauen das Spiel Montagsmaler auf dem Zeltplatz statt. Währenddessen feierten die Betreuer ihren Herrenabend zunächst in der örtlichen Kneipe, danach auf dem Vehrter Schützenfest als Horstmarer Kegelclub „Strammtisch: Fett am Brett“ getarnt. Mit einer Edel-Limousine kam man um 0:57 Uhr wieder am Zeltplatz an.

 

Am Morgen nach dem Herrenabend (Dienstag) wurde dann etwas länger geschlafen, da die Frauen mit Wecken an der Reihe waren. Daher wurde auch das angesetzte Bändchenspiel abgesagt und die Teilnehmer hatten Zeit, sich für den abends stattfindenden Casino-Abend, einer weiteren Neuerung, Kleidung zusammen zu suchen und zu schneidern. Die Betreuer verbrachten den Vormittag größtenteils mit der Vorbereitung der Spieltische und weiterer notwendiger Utensilien. Nachmittags ging es zunächst noch einmal Schwimmen ins große Osnabrück, wobei zu einem ziemlich vollen Freibad ein langer Anreiseweg vom Parkplatz aus in Kauf genommen werden musste. Die Daheimgebliebenen genossen die Ruhe im Swimmingpool und leckten die Wunden des gestrigen Herrenabends. Abends glich das Lager dann einem Casino aus Las Vegas. Aufgestylte Teilnehmer konnten ihre Jetons bei Black Jack, Roulette, etc. vermehren. Einige Teilnehmer dürften sich geärgert haben, dass es nicht um echtes Geld ging, so verfünffachte Jens seinen Einsatz. Wer müde vom Spiel war, konnte es sich in der Couch-Ecke bei einem Cocktail gut gehen lassen oder über die neuesten Entwicklungen am Aktienmarkt diskutieren. Dieser Abend dauerte bis nach 00:00 Uhr und ist bei Betreuern sowie Teilnehmern super genial angekommen.

Des Nachts versuchten 9 tapfere Eggerode, den Banner zu ergattern, dieser Angriff wurde jedoch von den Teilnehmern erfolgreich abgewehrt.

 

Der Mittwochmorgen startete mit dem ersten Teil der Lagerolympiade, bei dem die Teilnehmer wie jedes Jahr um die begehrten Pokale kämpften. Es wurde sich in verschiedenen Wettkämpfen wie Seilspringen, Kistenlaufen und Steinschleudern gemessen, die teilweise Sportlichkeit, teilweise aber auch Glück und Geschick voraussetzten.

In der Hitze des Nachmittags war beim Mensch-ärgere-dich-nicht-Turnier eher das Glück der Teilnehmer gefragt. Währenddessen sorgte die Küche ständig für Nachschub an frischen Getränken, damit die Körper nicht austrockneten.

Das Finale des Turniers musste allerdings wegen des anstehenden Kinoabends für die älteren verschoben werden. In der Zeit, als die älteren dann unterwegs waren, stand der Abend dem Rest der Teilnehmer zur freien Verfügung. Zunächst glich der Zeltplatz dann auch eher einem Hühnerhaufen. Später teilte sich das Lager dann in 2 Teile. Der größte Teil spielte auf der Wiese Völkerball, eine kleine Gruppe las sich am Feuer Geschichten vor und begann nachher damit, Henrik Scheipers eine modernere Frisur zu verpassen.Ameisenkönig Daniel sorgte mit seinem Ruf fast dafür, dass die Kinogruppe aus dem McDonalds geflogen wäre.

 

Am „spitzenmäßig knallewarmen“ (Ingo Scheipers) Donnerstag stand dann der traditionelle Stationslauf auf dem Programm. Ab 11 Uhr sind die Gruppen losgelaufen, um Spiele wie Geräuschmemory, Gürtellaufen, Nagelscheißen, etc. auf einer Strecke von 10 km abzuarbeiten. Kleinere Unsicherheiten bei der Wegsuche haben niemanden gestört. Trotz des

bereits erwähnten Wetters konnte man diesen Tag gut aushalten, da fast der komplette Weg durch den Wald führte und man somit vor der Hitze geschützt war. Als Tagesaufgabe hatten die Gruppen erhalten, einen Sketch aufzuführen, der 10 vorgegebene Begriffe enthalten sollte. Diese Sketche wurden dann abends aufgeführt und werden allen noch lange im Gedächtnis bleiben. Als alle Gruppen vom Stationslauf wieder da waren, entstand wie von Geisterhand eine spontane Wasserschlacht, bei der jeder Teilnehmer und Betreuer einmal das kühle Wasser des zeltlagereigenen Swimmingpools testen durfte. Manche musste man allerdings zu ihrem Glück zwingen, so wurden die ältesten Mädchen größtenteils aus ihrem Zelt getragen, Johannes und Christina hatten sich doch glatt im Auto verschanzt. In der Nacht haben es 5 Überfaller relativ einfach geschafft, uns den Banner abzunehmen.

 

 Der Freitag stand ganz im Zeichen der Stadt Osnabrück. Morgens hatten Teilnehmer und Betreuer Zeit, in der Stadt spazieren und shoppen zu gehen. Der Ameisenkönig hatte vor einer Eisdiele zugeschlagen, wo wir entgeisterte Blicke der Einheimischen auf uns zogen.

Mittags traf man sich dann wieder und fuhr gemeinsam zum Osnabrücker Zoo, wo auf dem Parkplatz ein von der Küche aufgebauter Imbiss wartete.

Im Zoo absolvierten die Teilnehmer eine Zoorallye, die am Ende des Lagers auch prämiert wurde.

Es gab allerdings einen Fall von Amtsanmaßung während des Zoobesuchs. Julius Schmitz meinte, das Zepter des Ameisenkönigs vorübergehend an sich reißen zu müssen und einige Betreuer auf dem Boden zappeln zu lassen. Unsere Rache sollte fürchterlich sein...

Die daheimgebliebenen Betreuer genossen nach getaner Arbeit wie zum Beispiel Kartoffeln schälen wieder ein Bad im Swimmingpool, mussten abends allerdings die traurige Nachricht verbreiten, dass wir ab diesem Zeitpunkt kein Feuer mehr machen durften nach dem Besuch eines Gemeindemitarbeiters. Das Feuer wurde dann durch 4 Petroleumfackeln ersetzt. Als der Überfalltouristen-Bus den Zeltplatz gefunden hatte, kamen des Nachts noch 49 Überfaller in der Hoffnung, den Banner mitnehmen zu können. Diese Hoffnung erfüllte sich nicht. Als die Kämpferei beendet war mutierte der Küchenwagen zur Butterbrote-schmier-und-Spiegeleier-brat-Fabrik.

Nachdem die Eltern dann alle Schmutzwäsche zum waschen eingepackt hatten, endete der Überfall auch zeitig. An diesem Tag sind vorher noch vier Besucher aus Eggerode eingetroffen, die teils ehemalige Betreuer (Julia Zurholt, Erwin Lütke-Wenning und Stefan Elfring), teils Betreuer, die keinen Urlaub bekommen haben (Karin Thüner) waren.

 

 

Am Samstag war ein Gammelmorgen angesetzt, damit sich alle vom Überfall erholen und noch das Schlafdefizit ein wenig aufholen konnten. Es herrschte

morgens eine herrliche Ruhe auf dem Platz. Mittags fand sich dann der Teilzeit-Ameisenkönig Julius am Banner wieder, wo er mit ein wenig Fingerfarbe dekoriert wurde.

Nachmittags bewegte sich die Wagenkolonne des Zeltlagers in Richtung Kronensee, wo sich alle eine willkommene Abkühlung holen konnten.

Beim anschließenden Abendessen sang das ganze Lager einmal die Lieder für die am darauffolgenden Tag stattfindende Lagermesse durch, was

sogar beim ersten Mal zur Zufriedenheit

aller geklappt hat. Bei den abendlichen Stafettenspielen hat man sich dann in Wettkämpfen wie zum Beispiel Hahnenkampf gemessen. Einen lustigen Überfall hat das Lager in der Nacht erlebt, als 18 Eggeroder den Überfall durch 2 kleine Schöppinger verpeilen lassen mussten. Einer von denen hatte sich wohl als Einzelkämpfer versucht, als er eine halbe Stunde vor dem Rest dem Banner näherte. Er war natürlich nur Kanonenfutter. Der andere hat sich während der ganzen Zeit ein Nickerchen gegönnt. So hat der Rest der Eggeroder es trotz hartem Kampf nicht geschafft, den Banner mitzunehmen.

 

Am Sonntag musste das ganze Lagerdann etwas eher aufstehen. Direkt nachdem Frühstück herrschte große Betriebsamkeit auf dem Platz, da das Großreinemachen für den nachmittäglichen Besuch der Eltern, Freunde und Bekannten begonnen hatte. Alle Busmitfahrer hatten unfreiwillig eine Stunde Verspätung in kauf zu nehmen, da er die falsche Abfahrtszeit hatte.

Die Lagermesse hielt unser Pastor Stephan Wolf, sie wurde durch Ameisenkönigin Judith Roters beendet. Um halb 19:00 ZZ (Zeltlager-Zeit) ist der Bus dann wieder in Richtung Heimat gerollt. Das Abendessen bestand aus den vertilgen Kuchen, die am Nachmittag nicht aufgegangen waren.

Die Teilnehmer mussten sich abends beim Dalli-Dalli im Ruck-Zuck und Kartoffellauf messen.

 

Montags gab es für alle dann die erste Abkühlung im Lager. Morgens war mal wieder Tau auf dem mittlerweile ziemlich braunen Gras und die Temperaturen erreichten ein angenehmes Maß. Diese Freude währte allerdings nicht lange. Die Sonne trieb die Quecksilbersäule mittags wieder über die 40 Grad hinaus.

Dieser Tag stand ganz unter dem Zeichen des Mittelalters. Morgens hatten alle Teilnehmer, in Gruppen aufgeteilt, Zeit, sich als Ritter, Burgfräulein, Pferde oder Knappen zu verkleiden. Durch die Kunstwerke aus Plane, Holz, Decken, etc. kam tatsächlich etwas Mittelalter-Feeling ins Zeltlager. Die Gruppen präsentierten sich dann mittags in ihren Rollen und wurden bewertet.Die nachmittags folgenden Spiele sollten eigentlich in Kostümen absolviert werden, die Temperatur hätte dies jedoch unerträglich werden lassen. Es wurden klassische Ritterspiele veranstaltet wie Cricket, Pferderennen oder Bogenschießen. Natürlich wurden auch die Pferde artgerecht mit Äpfeln gefüttert. Nach dem Abendessen begaben sich die Betreuerinnen gesammelt nach Osnabrück ins Pupasch, wo der Frauenabend genossen werden sollte. Einige Frauen haben scheinbar nicht so erfolgreich teilgenommen, kamen sie doch recht nüchtern zum Platz zurück.In deren Abwesenheit organisierten die Männer die Siegerehrung mit dem traditionellen Trinken aus dem heiligen Kral, was zu einiger Belustigung führte, haben doch so einige Teilnehmer ihre Kleidung mit dem edlen Getränk versaut. Nach dem darauf folgenden „Lieder-schmettern“ wurde der Abend mit einer Milky-Way-Schlacht beendet.

 

 

 

Am Dienstag Morgen fiel nach dem Frühstück beim zweiten Teil der Lagerolympiade die Entscheidung um die Zeltlagerpokale. Wiederum war Sportlichkeit, allerdings auch Glück und Geschick gefragt.

Von diesen sportlichen Höchstleistungen musste man sich mittags natürlich erholen. Wo geht das besser als im Osnabrücker Freibad? Frisch geduscht und abends dann perfekt gestylt starteten Teilnehmer und Betreuer zur Lagerdisco, wo bei Popcorn, Flips und Eistee der Lagerplatz bis tief in die Nacht gerockt wurde. Eine riskante Amtsanmaßung beging Daniel Wehrmann, als er um 0:05 Uhr alle Teilnehmer und Betreuer auf die Erde zappeln schickte, obwohl seine Regentschaft als König um 00:00 Uhr endete. Hatte er ein Glück, dass er am anderen Tag wieder Ameisenkönig war, sonst hätte ihn vielleicht das gleiche Schicksal wie Julius ereilt.

Des Nachts versuchten noch zwei Kleingruppen aus Eggerode den Banner zu pflücken, sie wurden jedoch in einem kurzen und schmerzlosen Kampf niederge-rungen. Man sind wir gut!!! Es gab dennoch schlechte Nachrichten an diesem Tag. Durch die Hinweisschilder vom Besuchsonntag auf uns aufmerksam geworden kam uns ein Beamter einer Naturschutzbehörde besuchen. Nach seinem Anruf, in dem er sich den Weg erklären lassen wollte, musste der Platz in Windeseile von jeglichen Feuerspuren befreit werden. Man sah nur noch die Kondensstreifen von vorbeifliegenden Betreuern und Teilnehmern, die sofort begriffen, was die Stunde geschlagen hatte. Das war Lagerfeeling pur!!! Von diesem Tag an herrschte auch auf dem ganzen Lagerplatz mit Ausnahme des Küchenwagens Rauchverbot, die Fackeln für nachts wurden durch eine Neonröhre ersetzt und es befand sich nur noch ein PKW auf dem Platz. Der Rest wurde auf dem Grundstück abgestellt, wo auch der Kühlwagen stand. Noch eine Besonderheit an diesem Tag: Man begann zu frieren, als das Thermometer mittags mit 35 Grad nach langer Zeit unter 40 Grad angezeigt hatte.

 

Der Mittwoch Morgen stand dann wieder im Zeichen des Wettkampfs. Während das Mensch-ärgere-dich-nicht-Finale gespielt wurde, spielte der Rest des Lagers auf der Wiese Brennball. Hier wurde unter anderem ein neu designter Schläger eingesetzt, der noch ein paar extra Meter brachte. Das Finale auf dem frisch gemalten Sechser-Brett entschied Nicole Roters für sich vor Jan Beuker und Lukas Fleige.

Nachmittags bewegte sich die Wagenkolonne des Lagers auf den Kirchplatz nach Ostercappeln, wo die diesjährige Foto-Safari startete. Die Teilnehmer hatten in Gruppen Puzzle zusammenzusetzen, auf denen Bauwerke oder Teile davon aus Ostercappeln zu sehen waren. An diesen Plätzen wartete dann ein Betreuer und es musste eine kleine Aufgabe erledigt werden. An dieser Station erhielt man nach Erledigen der Aufgabe das nächste Puzzle. Bis heute berüchtigt ist ein blau-weißes Garagentor, dass für einige Verwirrung gesorgt hat.

Am Abend stand dann Dalli-Dalli Teil 2 auf dem Programm. Unter anderem bei der Pantomime hat sich dann letztendlich der Sieger herausgestellt.

Währenddessen hat in der Dusche des Vehrter Fußballvereins der Ameisenkönig Daniel gnadenlos zugeschlagen, ließ er doch Männer so wie Gott sie schuf sich auf die Erde schmeißen und mit Armen und Beinen zappeln. Das schreit nach Rache...

 

Der vorletzte Tag des Lagers war angebrochen und bei nahezu eiskalten 28 Grad wurden morgens die Stafettenspiele zu Ende gebracht, während schon einige Betreuer sich aufgemacht hatten, die letzten Preise für die abendliche Verleihung zu besorgen.

Bei den Stafettenspielen gestaltete sich der Wassertransport mit dem Mund für einige Teilnehmer sehr schwierig, da sie sich mit dem Lachen kaum zurückhalten konnten.

Nach dem Mittagessen holte man sich ein letztes Mal eine Abkühlung in einem Osnabrücker Hallenbad.

Danach begann die große Abrissparty; alle Vorzelte brachen nach und nach zusammen, vorher wurden noch hektisch die ersten Klamotten in die Taschen gepackt.

Der letzte Abend wurde dann mit der traditionellen Siegerehrung begangen, bei dem die Sieger der Gruppenspiele wie Stationslauf, Dalli-Dalli, Stadtspiel, etc. geehrt wurden. Dieses Jahr hatte das Zeltlager ein sehr ausgeglichenes Teilnehmerfeld, hat doch jeder mindestens zwei Preise mit nach Hause genommen. Nur drei Betreuer schauten etwas traurig drein, hatten sie sich doch durch ihre Teilnahme am Stadtspiel zumindest einen Trostpreis erhofft...

Diesem Abend verdanken wir auch das Lagerlied („Da warn wer dabei...“), dass Emu Tiffy nach langer, harter dichterischer Arbeit präsentieren konnte. Den Abend ließ man dann mehr oder weniger ruhig in den Zelten ausklingen. Zwei Zelte hatten jedoch großen Grund zum feiern, so konnte doch in den Zelten von Petra Thüner und Julian Fleige eine Pokalparty gefeiert werden. Diese beiden hatten die Lagerolympiade jeweils für sich entschieden und haben sich diese begehrten Preise ergattert.

 

Am letzten Tag des Lagers hat sich Geschichte wiederholt: Das Zeltlager zieht nach 1997 in Alfhausen zum zweiten Mal um, diesmal allerdings nur für das Jubiläumswochenende. Sämtliche Klamotten, Zelte, der Küchenwagen wurden an diesem Morgen zur nahe gelegenen Schießanlage gebracht, wo man auf teilweise asphaltiertem Boden etwas mehr Freiheiten besonders bezüglich des Rauchens und des Feuers genießen konnte. Hier sei besonders auf den erstmaligen Einsatz von lebendigen Spanngurten hingewiesen. Als die Teilnehmer um 13:18 Uhr den Bus betraten, hat man von unserer Anwesenheit auf dem Zeltplatz nur noch durch die Abdrücke der Zelte und das platt getretene Gras etwas merken können. Das Zeltlager war für dieses Jahr beendet.

 

Um diese Zeit stand das neu zu errichtende Jubi-Lager allerdings erst zur Hälfte. Die Betreuer sanken dann ein paar Stunden später nach getaner Arbeit bei einem eiskalten Bier erschöpft in ihre Stühle und erlebten die Ruhe vor dem Sturm. Nach einer kurzen Ruhepause kamen dann ab halb Sieben die ersten Jubi-Gäste, mit denen man abends in großer Runde eine Suppe genoss, die von den beiden ehemaligen Küchenchefs Andreas Elfring und Julia Zurholt serviert wurde. Die gemütliche Runde wurde danach nur einmal kurz gestört, als die Entscheidung beim Flunkyball gesucht wurde, Alt gegen Jung. Nachdem Jung deutlich mit 1:0 in Führung gegangen ist, war dann auch zunächst Ruhe...

 

Nach für Zeltlagerverhältnisse langem Schlaf wurde dann samstags das Frühstück vom eigens einberufenen Küchendienst wieder in großer Runde serviert. Danach kam kurz der 11-Uhrs-Zug vorbei. Hier meinte jemand, es müsse doch ein Revanche im Flunkyball geben. Nach dem kurzfristigen Ausgleich ging Jung wieder 2:1 in Führung und die Verhältnisse waren endgültig geklärt. Mittags zauberten Andy und Julia einen Eintopf auf den Tisch. Nach einer kurzen Mittagspause startete der Stationslauf, auf dem 8 Gruppen durch den Vehrter Wald geschickt wurden und Aufgaben erledigen mussten, die von Jürgen Vormann und Wilhelm Winter vorbereitet waren. Das artete teilweise sogar in Drahtseilakte aus - eine Übung der Extraklasse, ausgedacht von Bobo Vormann. Ein Partyservice lieferte ein Abendessen, wo man die beim Stationslauf verlorene Kraft wieder auftanken konnte. Anschließend an das Essen trugen die 8 Gruppen Lieder und Gedichte vor, die über den Tag verteilt gedichtet worden waren und als Thema „30 Jahre Zeltlager“ haben sollten.

Nach diesem eher lyrischen Teil begann eine Diashow, die Bilder aus vergangenen Jahren zeigte. Einige mussten sich doch sehr wundern, wie sie in früheren Jahren ausgesehen haben. Es war allerdings auch schön, als jüngerer einmal die Anfänge des Lagers sehen zu können. Der Abend ist dann in Ruhe am Feuer oder im Küchenwagen ausgeklungen.

 

Der Sonntag stand dann im Zeichen des Aufbruchs. Nach dem letzten gemeinsamen Essen herrschte rege Betriebsamkeit auf dem Platz. Der Küchenwagen musste gesäubert und beladen werden, der LKW wurde ebenfalls vollgepackt, die Zelte wurden abgebaut und verstaut. Um etwa 11:30 Uhr ZZ war dann auch das Jubi-Wochenende 2003 beendet. Nach ihrer Ankunft auf dem Hof Hölscher haben dann die Betreuer die restlichen Aufgaben für diesen Tag erledigt. Es galt noch, die Sachen aus dem Lkw auszuladen. Diese mussten größtenteils in den Küchenwagen gepackt werden. Die Zelte wurden auch direkt auf dem Schulbalken aufgehangen, währenddessen sind die Tische und Bänke in den Keller des Pfarrheims geräumt worden. Die Betreuer freuten sich nun auf eine große Mütze voll Schlaf...

 

Weitere Infos zum Jubiläumsjahr findet Ihr im Zeitungsartikel der WN: 30 Jahre Zeltlager.

 

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